Das australische Startup-Unternehmen Dyesol konzipiert derzeit ein System zur alternativen Stromversorgung, welchem es eine großartige Zukunft prognostiziert. Das Solar-Unternehmen arbeitet seit Längerem an einem Konzept der Farbstoffsolarzellen, welche nach einiger Zeit Solarzellen komplett ersetzen könnten.
Dyesols alternative Zellen können wie Farbe auf Häuserwände aufgetragen werden und sich in einer hauchdünnen Schicht über die ganze Fassade erstrecken. Sie sollen sich auf Stahlfassaden drucken oder auch auf Glasfenster auftragen lassen. Sichtbar wird eine solche Beschichtung für das ungeübte Auge kaum noch sein, so verspricht Caldwell, ein Mitarbeiter des Projekts von Dyesol.
Künftige Innovationen im Solarbereich werden erwartet
Das Projekt mag futuristisch klingen, aber die Entwicklung bei Dyesol schreitet mit unverminderter Geschwindigkeit voran. Das Projekt der Solarzelle aus Farbstoffen soll ohne Flüssigkeiten auskommen, was der Technik eine längere Haltedauer garantiert. Auch die Herstellung soll sich relativ einfach gestalten. Sechs Prozent an Wirkungsgrad konnte das Projekt mit seinen Zellen bisher erreichen, nun wurden sogar 11,3 Prozent erzielt. Diese Angaben machte Caldwell gegenüber dem Magazin WiWo Green.
Die Forschungen eines Unternehmens wie Dyesol deuten darauf hin, dass sich in der Solarbranche einige Innovationen durchsetzen können, die den Energiemarkt wieder in neuen Schwung versetzen könnten. Möglicherweise werden sich zukünftige Solarzellen wie dünne Beschichtungen auf jedes erdenkliche Material im Außenbereich auftragen lassen und die aufwendige Installation von aktuellen Solarzellen langfristig ersetzen. Die Zellen von Dyesol sind flexibel und dünn, somit dürften sie an jeder erdenklichen Stelle installiert werden. Im Fachjargon nennt sich die neue Technik „gebäudeintegrierte Fotovoltaik“. Sie birgt das Potenzial, die arbeits- und materialintensive Technik der Solarmodule von heute abzulösen.
Ein weiterer Vorteil der Dysol-Zellen liegt in ihrer kostensparenden Produktion. Die verwendeten Materialien sind gering und kosten relativ wenig. Darüber hinaus ermöglichen sie eine Stromerzeugung auch bei minimalem Sonnenlicht, das heißt auch beim Ausbleiben einer direkten Sonneneinstrahlung durch einen bewölkten Himmel – perfekt auch für ungünstig gelegene Gebiete wie Deutschland, in denen die jährliche Sonnenscheindauer eher gering ist. Der Vorsitzende des deutschen Konzerns Bilfinger Berger, Roland Koch, hat sich mit diesem Konzept näher auseinandergesetzt und konnte sich von der Effizienz und Rentabilität des Projekts überzeugen. Gegenüber WiWo äußerte er sich überraschend direkt zur Erfolgsaussicht aktueller Photovoltaik: Diese Technik hat vor dem Hintergrund innovativer Alternativkonzepte wie der Farbzellen als Außenbeschichtungen kaum eine längerfristige Zukunft.
In Deutschland ist die Firma Heliatek mit einem ähnlichen Projekt beschäftigt. In einem Gemeinschaftsprojekt mit Reckli projektiert das deutsche Startup ebenfalls Installationen für Außenwände zur Stromerzeugung. Aufgetragen werden sollen die Beschichtungen auf normalen Beton.
Auch der Stahlgigant ThyssenKrupp ist in eine Forschungskooperation getreten, das Projekt heißt Solliance und arbeitet an organischen Solarzellen für eine ähnliche Verwendung im Gebäudebereich.
Viele größere und kleinere Unternehmen stellen die nötigen Bauteile für das Gesamtkonzept bereit – wie beispielsweise die Modulüberwachung von Trina Solar, welche auf eine Leistungsoptimierung aktueller Solartechnik abzielt.
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