Denken wir ein Jahr zurück, so sind uns die Diskussionen über die Ankündigungen der Stromanbieter, die Preise deutlich zu erhöhen, noch gut um Gedächtnis. Als Grund wurde im vergangenen Jahr die EEG Umlage genannte, die im vergangenen Jahr auf 3,53 Cent je Kilowattstunde, um fast zwei Drittel angestiegen ist.
Am Freitag kam für die Verbraucher dann der Moment zum durchatmen, als die Bundesnetzagentur die Höhe der EEG Umlage für das Jahr 2012 bekannt gab. Diese steigt um 0,062 Cent je Kilowattstunde und somit kaum spürbar an. Leider wird dies nun im Umkehrschluss nicht bedeuten, dass die Strompreise im kommenden Jahr auf dem diesjährigen Niveau bleiben.
Die Netznutzungsentgelte sind jetzt als der vermeintliche Preistreiber für Stromkosten im kommenden Jahr ausgemacht. Am vergangenen Wochenende nämlich gaben die Netzbetreiber bekannt, dass die Entgelte für die Nutzung der Netze durch andere Stromkonzerne erhöht werden sollen. Zu erwarten steht deshalb, dass diese Mehrkosten von den Stromanbietern an den Verbraucher weitergegeben werden.
Gesetzeslücke schuld an steigenden Strompreisen 2012?
Im Sommer diesen Jahres stufte der Bundesgerichtshof die bisher gültige Regelung über die Höhe und Erhebung der Netznutzungsentgelte als nicht zulässig ein. Gleichzeitig wurde dem Gesetzgeber auferlegt eine Neuregelung zu schaffen. Allerdings wurde dieser Auftrag bisher nicht umgesetzt, sodass den Netzbetreibern durch die nun bestehende Gesetzeslücke die Möglichkeit gegeben wird, die Entgelte für die Nutzung ihrer Netze deutlich anzuheben. Dies würde ein Ansteigen der Strompreise als logische Konsequenz bedeuten, die Bundesnetzagentur bezifferte die möglichen Mehrkosten für den Verbraucher auf bis zu zwei Milliarden Euro.
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