Mit einer neuen Regelung deren Eckpunkte aus der Feder des Bundeswirtschaftsministeriums stammen, soll den Energiekonzernen Preistreiberei erschwert und dem Verbraucher ein Instrument in die Hand gegeben werden, den Strompreis aktiv zu beeinflussen. Die erste Hürde im Bundeskabinett wurde bereits im vergangenen Monat genommen.
Wie sich die Neuerungen tatsächlich auswirken vermag heute noch niemand zu beurteilen – von Seiten der Linken gibt es jedoch jetzt schon Zweifel daran, dass der Strompreis hierdurch ein niedrigeres Niveau erreichen wird.
Eine neue Richtlinie, die das Bundeskabinett am 15.02.2012 verabschiedet hat, soll dem Verbraucher helfen leichter den Stromanbieter wechseln zu können. Wenn nun der Bundesrat dieser neuen Richtlinie zustimmt, wird die bislang gültige Kündigungsfrist von einem Monat auf zwei Wochen verkürzt.
Nicht nur schneller soll der Wechsel ab nun von statten gehen können, sondern auch deutlich komfortabler und ohne Aufwand für den Endverbraucher. Wer dem neuen Anbieter den Namen vom alten Anbieter nennt und darüber hinaus noch seine Zählernummer, die ehemalige Kundennummer plus den letzten Jahresverbrauch, ist quasi schon fertig mit dem Wechsel. Der neue Anbieter übernimmt die Kündigung und lückenlose Umstellung.
Das Ziel dieser neuen Richtlinien ist es, die Verbraucher besser zu unterstützen im Kampf gegen steigende Energiepreise. Durch die Möglichkeit die Preise zu vergleichen und den Stromanbieter schnell und unproblematisch wechseln zu können soll mehr Druck auf die Energieriesen aufgebaut werden. Es soll dem Verbraucher ermöglicht werden, nicht mehr jede Preiserhöhung kommentarlos schlucken zu müssen, sondern auch Alternativen wählen zu können.
Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) hofft dass der Endverbraucher von den neuen Richtlinien Gebrauch macht und durch häufigere Wechsel die Energiepreise durch einen erhöhten Konkurrenzdruck sinken oder zumindest dauerhaft auf einem konstanten Level bleiben. Andere Politiker sehen die neuen Regelungen nicht als ausreichend und fordern weitreichendere Schritte um die Energiepreise unter Kontrolle zu halten. Unter anderem werden Rufe nach Sanktionen laut, wenn die ehemaligen Anbieter die Kündigunsfristen nicht einhalten und den Wechsel verzögern.
Caren Lay, die Bundesgeschäftsführerin der Linkspartei ist sogar für eine Kontrolle durch den Staat der Energiepreise um für die Verbraucher den Preis regulieren zu können.
Hier finden Sie Details über die Neuregelung des Stromanbieterwechsels.
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