Wie das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) nun verlautbarte, stieg der Bioethanolverbrauch im ersten Halbjahr 2011 um 4,7 Prozent an. In absoluten Zahlen bedeutet dies eine Steigerung von rund 545.000 auf ungefähr 569.000 Tonnen. Als Gegenwert diente der gleiche Vorjahreszeitraum. Hierzulande sank die Produktion leicht, als verantwortlich hierfür gilt die derzeit angespannte Versorgungslage auf dem europäischen Zuckermarkt.
In den letzten anderthalb Jahren stiegen die Weltmarktnotierungen für Zucker drastisch an. Dies sei insbesondere einer geringeren Ernte in Brasilien geschuldet. Wegen des höheren Weltmarktpreises gingen natürlich die Zuckereinfuhren aus Drittländern zurück und fielen dementsprechend niedriger aus als geplant. Deshalb gab die EU-Kommission 500.000 Tonnen Zucker für den Nahrungsmittel-Sektor frei. Ursprünglich sollte ein Großteil des Zuckers für die Erzeugung von Bioethanol genutzt werden.
Der BDBe, der Bundesverband der deutschen Bioethanolwirtschaft e.V., rechnet wie das BAFA für das zweite Halbjahr 2011 mit einem noch höheren Marktanteil auf dem Benzinmarkt. Insbesondere der zunehmende Absatz des umstrittenen Bioethanol-Kraftstoffs E10 ermöglicht dies. Zuletzt sieht Dietrich Klein, der Geschäftsführer des BDBe, in der Entscheidung der EU-Kommission einen klaren Beleg dafür, dass die Versorgung des heimischen Zuckermarktes Vorrang habe, Bioethanol den EU-weiten Zuckerpreis also nicht treibe.
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