Chevron, der zweitgrößte Ölkonzern der Vereinigten Staaten, muss 18 Milliarden Dollar an Ecuador zahlen. So lautet das Urteil eines Gerichtes in Ecuador, das damit eine 18 Jahre alte Umweltsünde im Amazonasgebiet bestraft.
Denn die Gewinnung von Erdöl verläuft in der Regel schmutzig. Produktive Ölquellen, bei denen das Öl unter hohem Druck von selbst zur Erdoberfläche gelangt, sind heute selten. Mit sogenannten sekundären und tertiären Fördertechniken werden heute Vorkommen erschlossen, bei denen das Öl dickflüssig ist oder fest im Speichergestein haftet. Die hierbei eingesetzten chemischen Mittel sind oftmals giftig und gefährden Umwelt und Menschen.
Insbesondere in abgelegen und ärmeren Regionen der Erde sind die Ölkonzerne nicht zimperlich. Bei der Aufbereitung des gewonnenen Rohstoffes wird ausschließlich die gewonnene Ölmenge betrachtet. Anfallende Rückstände, die oft stark mit Lösemitteln und Schwermetallen kontaminierten Bohrschlämme, werden ohne gesonderte Sicherheitsmaßnahmen in die Umwelt verbracht. Die Ergebnisse sind zerstörte Wälder, verölte Flussdeltas und vergiftetes Grundwasser. In an Erdöl reichen Ländern wie etwa Nigeria sind die dramatischen Ergebnisse der rücksichtslosen Ausbeutung der Rohstoffe nicht zu übersehen.
Die Folgen, die sich heute sehr gut in Ländern Afrikas und Südamerikas besichtigen lassen, sind aber auch in Deutschland noch vorhanden. Die Ölschlammgruben der Öl- und Gasindustrie im Norden Deutschlands verschmutzen auch hier das Grundwasser. Aufgrund ihres Alters und ihrer Lage unterhalb von Ackerflächen sind diese Gruben heute nicht sichtbar und werden oft nur zufällig entdeckt.
Andere Beiträge zu dieser Thematik