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Photovoltaik Förderung – Thüringen beschreitet erfolgreich neue Wege

8. September 2010 | Keine Kommentare | Hits: 1087

Der Ausbau der Photovoltaik-Kapazitäten ist den Bundesländern ein wichtiges Anliegen. Da aber in allen Landeshaushalten die Mittel knapp sind, müssen die Länder nach anderen Wegen Ausschau halten, um die Förderung weiter voran zu treiben. Besonders in Thüringen ist man derzeit in diesem Bereich sehr kreativ.

Die Idee stammt vom thüringischen Bauministier Christian Carius. Der CDU Politiker will die Photovoltaik Förderung vorantreiben indem er Dächer, die öffentliches Eigentum sind, an private Investoren verpachtet. Zwar ist die Verpachtung von Dachflächen nichts Neues, öffentliche Dachflächen haben bis jetzt aber Kaum von der Erhöhung des Mehrwerts profitieren können.

Die Vorteile liegen auf der Hand:

•    keine Kosten der Photovoltaik Förderrung für die Länder
•    Einnahmen durch die Dachverpachtung für die Länder
•    Hohe Standort- und Investitionssicherheit für die privaten Investoren
•    Förderrung des Ausbaus erneuerbarer Energien

Dem Land kostet die Förderung also keinen Cent, da die Anlagen von privaten Investoren errichtet und betrieben werden. Durch die Pacht entstünden zudem zusätzliche Einnahmen für das Land und die Photovoltaik-Kapazitäten könnten erweitert werden. Dem Investor bringt der Vertrag vor allem im Bezug auf die Standortsicherheit Vorteile. Zudem geben die Dachflächen in der Regel reichlich Platz her, um auch auf besonders preiswerte PV-Lösungen zurückgreifen zu können.

Der Pachtvertrag für ein erstes Pilotprojekt wurde Ende Februar 2010 unterzeichnet. Seitdem wurden auf 1250 Quadratmetern Dachfläche des Sportgymnasiums in Jena, 340 Photovoltaikmodule, mit einer Gesamtleistung von 63 Kilowatt installiert. Eine weitere 60KW-Anlage hat auf dem Dach des benachbarten Internatsgebäudes seinen Betrieb aufgenommen. Zusammen erzeugen die Photovoltaikanlagen jährlich mehr als 100 000 Kilowattstunden sauberen Solarstrom. Das sind nach Angaben der Betreiber immerhin 15% des Strombedarfs im Sportgymnasium Jena. Durch die beiden Photovoltaikanlagen können zudem 70 Tonnen Kohlendioxid jährlich eingespart werden.

Der aktuelle Etrag des Projekts kann öffentlich unter http://www.solarlog-home6.de/lytec/ eingesehen werden.

Weitere Projekte stehen kurz vor der Ausschreibung

Der thüringische Bauminister sieht allerdings in diesem Projekt erst den Anfang einer neuen Förder-Strategie. Weitere Dachflächen der Fachhochschule Erfurt und des Oberhofer Sportgymnasiums sollen noch in diesem Jahr ausgeschrieben werden.

Auch bei Neubauvorhaben des Landes soll in Zukunft schon bei der Planung, die Installation einer Photovoltaikanlage mit eingeplant werden. So lassen sich schon beim Bau der Gebäude optimale Bedingungen für Investoren schaffen. Exemplarisch für solche Neubauvorhaben sind zum Beispiel die JVA Arnstadt und die Polizeidienststelle in der Kranichfelder Straße, in Erfurt.

Das auch andere Länder in Zukunft auf diesen Zug mit aufspringen werden ist bereits absehbar, wird doch der Mehrwert von Gebäuden durch solche Konzepte stark erhöht.

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