Seit zwei Wochen berichten wir regelmäßig über die Ereignisse vom havarierten AKW Fukushima-Daiichi 1 in Japan. Aktuell sieht es leider so aus, als würden wir alle Zeugen einer der schlimmsten Umweltkatastrophen unserer Zeit werden. Medien und offizielle Stellen berichten derzeit übereinstimmend von massiv angestiegenen Strahlenwerten in Reaktor 2. “Massiv“ heisst in diesem Fall, dass die gemessene Strahlung den Normalwert von 0,0001 Millisievert die Stunde, um das Zehn Millionenfache übersteigt.
1000 Millisievert wurden bei einer Strahlenmessung an austretendem Wasser aus Reaktor 2 gemessen. Wir erinnern uns: Letzten Donnerstag wurde ausgiebig über drei verstrahlte Arbeiter berichtet, die mit Wasser in Berührung kamen, das wesentlich schwächer Kontaminiert war.
Kabinettssekretär Yukio Edano sagte im japanischen Fernsehen, das kontaminierte Wasser stamme “fast zweifellos” aus einem Reaktorkern. Sollte dem tatsächlich so sein besteht die Gefahr einer Grundwasser-Kontamination. Ausserdem würde wahrschein die Strahlenwerte in der Region Fukushima mit der Zeit stark ansteigen.
Sollte tatsächlich der Kern betroffen sein, könnte die Radioaktivität in der Umgebung von Fukushima deutlich ansteigen. Die wahrscheinlichste Folge wäre eine Kontamination des Grundwassers.
Auch Meerwasser immer schlimmer konterminiert
Unterdessen wurde auch im Meerwasser rund um die Atomanlage ein starker Anstieg von radioaktiven Jod-131 und Cäsium registriert. Schon vor rund einer Woche wurde von stark gestiegenen Werten im Meerwasser rund um Fukushima berichtet. Damals wurde das 160fache des zulässigen Grenzwertes gemessen. Heute am 27.03 wird bereits von Messerwerten berichtet, die den Normalwert um das 1800fache übersteigen sollen.
Tepco will Wasser abpumpen
Da das strahlende Wasser in den Reaktor-Gebäuden die Techniker am weiterarbeiten hindert, will Tepco das Wasser nun abpumpen. Schaut man sich an welche Wassermassen in die Reaktorgebäude zum kühlen gespritzt wurden, fragt man sich schon in wie dieses Problem in absehbarer Zeit zu lösen sein wird. Das verstrahlte Wasser kostet wieder viel Zeit beim Kampf gegen den Super-GAU, der Ansicht von vielen Experten bereits eingetreten sein könnte.
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